Nicht nur in Bezug auf die Gäste, sondern auch auf die besten Mitarbeiter stehen die Tourismusdestinationen in einem Wettbewerb mit anderen Regionen. Wer die besten Mitarbeiter will, muss den attraktivsten Arbeitsplatz bieten.
Die Nachfrage nach qualifizierten, motivierten Mitarbeitern aus der Region bzw. mit Kenntnissen über die Region ist groß. Zwar entscheiden sich junge Menschen für eine Tourismuslehre oder Tourismusfachschule und werden zu Fachkräften ausgebildet, doch danach kommt es zu einer entscheidenden Weichenstellung. Viele davon üben den erlernten Beruf nur kurze Zeit bzw. gar nicht aus und wechseln die Branche. Fakt ist, dass es zunehmend schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Die Fluktuationsrate im Tourismus ist sehr hoch.
Warum ist das so?
Berufe in der Tourismusbranche haben mit einem negativen Image zu kämpfen. Die Ausübung eines touristischen Berufes gilt häufig als sozial-unverträglich, also unvereinbar mit Familie, Privatleben und der Pflege sozialer Kontakte.
Bei der Diskussion und schließlich Bewertung der Attraktivität eines Arbeitsplatzes spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Von der gelebten Unternehmenskultur, den fachlichen und sozialen Kompetenzen der Führungskräfte, den Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter bis hin zu konkreten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung. Ein zentraler Faktor dabei stellt jedoch die Frage der Familienfreundlichkeit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Privatleben dar.
Was muss der touristische Arbeitsplatz also in Zukunft bieten, um diesen Entwicklungen sowie dem häufig negativen Image entgegenzuwirken und im Vergleich zu anderen Branchen bzw. anderen Destinationen attraktiver zu sein? Wie muss der touristische Arbeitsplatz in Zukunft gestaltet werden, damit er den Bedürfnissen der Mitarbeiter entspricht und als „sozialverträglich“ wahrgenommen wird?
Was können wir verbessern?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns derzeit sehr intensiv. Wir wollen konkrete Antworten und haben dafür einen sehr praxisnahen Zugang gewählt. Im Rahmen eines Pilotprojektes werden wir gemeinsam mit 7 Tourismusunternehmen diesen Fragen auf den Grund gehen. Vom familiengeführten Berggasthof über das 4-Sterne-Superior-Hotel bis zum großen Bergbahnunternehmen: Wir schauen auf die tatsächlichen Probleme und Handlungsfelder in der Praxis und setzen dann konkrete Akzente zur Attraktivitätssteigerung im Betrieb aber auch übergreifend. Dabei kommen Unternehmer, Führungskräfte, Mitarbeiter und die Jugend zu Wort. Es darf laut und quergedacht werden.
Unser Ziel: Wir wollen aufzeigen, dass es trotz spezieller branchenspezifischer Rahmenbedingungen schön sein kann, im Tourismus zu arbeiten. Also, ran an die Arbeit :-)